zum Jubiläum „100 Jahre Segelflug“, 23.07.2011
„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, hat Reinhard Mey einmal behauptet – und wer könnte das besser beurteilen als die Segelflieger? Wohl keiner ist dem alten Menschheitstraum, wie ein Vogel fliegen zu können, so nah wie sie, die lautlos und nur der Thermik folgend durch die Lüfte gleiten.
Genau 100 Jahre alt ist der Segelflugsport, geboren wurde er auf der Wasserkuppe. Pioniere waren – wie ich gelesen habe – kühne Schüler und Studenten aus Darmstadt, die den höchsten Berg Hessens für ihre ersten Flüge nutzten. Seither zieht die Wasserkuppe die Freunde des Segelflugs so magisch an wie der Mount Everest die Bergsteiger. Und wenn sich in dieser Festwoche die weltbesten Pilotinnen und Piloten zum 4. Grand Prix Finale treffen, dann wird die Wasserkuppe endgültig zum Olymp der Segelflieger! Zumal ja hier oben auch das „Deutsche Segelflugmuseum mit Modellflug“ zuhause ist. Diese bemerkenswerte Einrichtung bringt all denen, die nicht selbst in die Luft gehen mögen, Technik und Geschichte des lautlosen Gleitens nahe, und sie glänzt mit ganz besonderen Schätzen wie dem legendären „Rhönbussard“ von 1937.
Zum 100. Geburtstag gratuliere ich allen Segelflugbegeisterten herzlich, auch in alter Verbundenheit als früherer Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt. Ich wünsche allen Teilnehmern am Wettbewerb viel Erfolg, allen Freunden des Segelflugsports eine spannende Festwoche und natürlich immer gute Thermik!